Mitgliedschaft in einem Literaturverein – die Buch-Leidenschaft mit anderen teilen
Lesen gehört zu den Lieblingsbeschäftigungen der Deutschen. Das belegen auch zahlreiche Datenerhebungen. Im Jahr 2015 hat das Statistische Bundesamt eine Studie zum Leseverhalten der Deutschen durchgeführt. Als Ausgangsbasis 
werden die Daten von 2010 bis 2014 genutzt. Befragt wurden circa 60 Millionen Menschen aller Altersklassen in der gesamten Bundesrepublik. Im Durchschnitt gaben fast 13 Millionen Personen an, mehrfach wöchentlich zum Buch zu greifen. Circa 15 Millionen sagten, dass sie in ihrer Freizeit nie lesen.
Die Begeisterung fürs Lesen wird nicht nur bei Erwachsenen deutlich. Auch Kinder und Jugendliche wurden in einer anderen Studie vom Statistischen Bundesamt befragt.
Das Ergebnis: Rund 40 Prozent der 11- bis 19-Jährigen lesen täglich beziehungsweise mehrfach wöchentlich außerhalb des Schulunterrichts. Nur 19 Prozent der Kinder und Jugendlichen gaben an, kein Interesse für Lesen zu haben.
Aber was ist dran am Lesen? Warum begeben sich so viele Menschen leidenschaftlich gerne in eine literarische Welt? Die Gründe dafür sind verschieden. Lesen bewirkt aber vor allem Eins: Man kann für eine Weile vom Alltag abschalten und in eine ganz andere Welt eintauchen.
Alleine Lesen macht Spaß, aber warum sollte man seine Begeisterung nicht mit anderen teilen? In diesem Artikel erfahren Sie mehr rundum das Thema Buchclub.
Inhaltsverzeichnis:
- Was ist ein Literaturverein?
- Wer kann Mitglied werden?
- Wie findet man den besten Literaturverein?
- Wieviel kostet eine Mitgliedschaft?
- Fazit
1. Was ist ein Literaturverein genau?
Ein Literaturverein, auch Buchclub genannt, befasst sich wie der Name schon sagt mit Literatur.
Die Mitglieder teilen vor allem Eins: Ihre Leidenschaft für Bücher.
Meist einmal wöchentlich trifft sich im Literaturverein eine Gruppe von Menschen, die gemeinsam über verschiedene Bücher diskutieren.
Dabei geht es entweder um konkrete Fragestellungen, die vor dem Treffen vereinbart werden oder es wird eine offene Diskussion zu allen möglichen Fragen rundum Inhalt und Form der Texte durchgeführt. Dabei wird vor allem zwischen zwei Formen unterschieden.
Diskussionsformen
- Die Geschichten werden vorab Zuhause gelesen, um dann gemeinsam mit den anderen Vereinsmitgliedern darüber zu diskutieren.
- Passagen ausgewählter Bücher werden gemeinsam im Club gelesen und anschließend darüber gesprochen.
Welche Form für Sie die Richtige ist, finden Sie am besten durch Probieren aus.
Viele Clubs bieten auch sogenannte Probemitgliedschaften an!
Teilweise unternehmen die Mitglieder auch gemeinsame Ausflüge zu Buchmessen, beispielsweise die Leipziger Buchmesse jedes Jahr im Frühling, oder besuchen Lesungen bekannter Autoren.
Einige Buchclubs haben sich auch auf bestimmte Genre spezialisiert, das heißt, es werden ausschließlich Geschichten zu einem bestimmten Themenbereich gelesen.
Beliebte Themenrichtungen der Buchclubs:
- Thriller
- Fantasy
- Liebe
- Horror
- etc.
So kann sich jeder seinem Interesse entsprechend seiner Vorlieben den passenden Literaturverein heraussuchen.
2. Wer kann in einem Buchclub Mitglied werden?
Grundsätzlich kann in einem Buchclub jeder Mitglied werden, der sich für das Lesen begeistert und sein Hobby mit anderen teilen möchte.
Neben Treffs in denen es keine zielgruppenspezifische Ausrichtung gibt, existieren in den meisten großen Städten aber auch Literaturvereine, die sich eine an bestimmte Leserschaft richten.
Literaturvereine für verschiedene Zielgruppen:
- Kinder
- Jugendliche
- Erwachsene oder
- Senioren
angeboten. Ein Buchclub der nach Alter veranstaltet wird, kann zudem auch den Vorteil bieten, dass schneller Freundschaften geknüpft werden können.
Das ist bei Vereinen, die sich nicht an eine bestimmte Altersgruppe richten zwar auch möglich, gestaltet sich mitunter aber etwas schwieriger. Beispielsweise, wenn eine Studentin in einem Literaturverein ist, wo sonst nur Senioren Mitglied sind.
3. Wo beziehungsweise wie findet man den passenden Literaturverein?
Da sich Lesen ungebrochener Beliebtheit erfreut, wächst auch die Zahl der Literaturvereine stetig.
Während es vor einem Jahrzehnt kaum Vereine dieser Art gab, sind mittlerweile in jeder Stadt zahlreiche Angebote zu finden.
Allein in München gibt es in allen Stadtteilen verteilt mehr als 20 Literaturtreffs für Interessierte, die sich einmal in der Woche für ein paar Stunden mit anderen Bücherwürmern austauschen möchten!
Aber auch kleine Ortschaften verfügen mittlerweile meist über einen Literaturtreff. So sollte es kein Problem darstellen, einen Club in der Nähe seines Heimatortes zu finden.
So findet man den perfekten Buchclub!
- Internet: Geben Sie einfach in eine Suchmaschine, beispielsweise Google, Begriffe, wie „Literaturverein Berlin“ oder „Literaturtreff Dortmund“ ein. Schauen Sie sich das Ergebnis an, besuchen Sie die Webseiten der Vereine an und treffen Sie dann eine Vorauswahl. Oder noch besser, melden Sie sich zu einer Probestunde an.
- Freunde, Familie und Kollegen: Fragen Sie doch einer mal in Ihrem näheren Umfeld herum. Vielleicht kann Ihnen jemand einen Tipp zu einem tollen Buchclub geben.
- Touristeninformation: Auch als Bewohner Ihrer Stadt können Sie das Angebot der Touristeninformation nutzen. Dort kann man Ihnen eine umfangreiche Liste mit allen Vereinen in Ihrem Wohnort und Umgebung aushändigen.
Das sind tolle Wege, um den passenden Buchclub mit Leichtigkeit zu finden. Viele Vereine verfügen mittlerweile auch über eine Internetpräsenz auf der Sie sich vorab über die Inhalte der Treffen informieren können.
Dadurch wägen Sie eher ab, ob das Angebot zu Ihnen passt oder nicht.
4. Was kostet ein Literaturverein?
Ob überhaupt Kosten für die Mitgliedschaft anfallen, liegt immer an jedem Literaturverein selbst.
Es gibt Vereinigungen, die ohne Gebühren ihre Treffen veranstalten und dann gibt es wiederum welche, die einen kleinen Betrag pro Jahr beziehungsweise Monat einsammeln.
Der Jahresbeitrag sollte in der Regel aber nicht über 60 Euro liegen.
Teilweise ist es auch so, dass bestimmte Mitgliedsgruppen von den Beiträgen befreit werden, beispielsweise Schüler und Studenten. Die 
Literatur für den Club muss allerdings jeder selbst tragen.
Um dabei Geld zu sparen, macht es durchaus Sinn, die Bücher gebraucht zu kaufen. Dafür kommen verschiedene Plattformen, beispielsweise Amazon oder Ebay, in Frage.
Wer seine Bücher gebraucht online kauft, sollte allerdings immer auf den Zustand der Bücher achten, damit das Lesen noch Freude bereitet.
5. Fazit zum Thema Buchclub
Die Begeisterung fürs Lesen scheint ungebrochen zu sein. Wer in seiner Freizeit gerne zum Buch greift, kann seine Leidenschaft für Literatur in einem Buchclub noch viel besser ausleben.
Gemeinsam mit anderen Mitgliedern kann zu facettenreichen Fragestellungen hinsichtlich Inhalt und Form verschiedener Texte diskutiert werden.
Mittlerweile gibt es in jeder großen Stadt mehrere Literaturvereine, aber auch in kleinen Gemeinden wächst das Angebot immer mehr. Viele Buchclubs richten sich an bestimmte Zielgruppen, beispielsweise an Jugendliche oder an Senioren.
Viele Literaturvereine sind kostenfrei.
In manchen wird ein geringer Jahresbeitrag eingesammelt. Erlasse für bestimmte Mitgliedsgruppen, wie Schüler, sind in vielen Fällen möglich.