Dem eigenen Buch kommt die Entwicklung des modernen Buchdrucks zugute

Bücher sind nach wie vor wichtige Lehrmittel, dienen der Unterhaltung und als Ratgeber. Die modernen E-Book-Reader sind zwar recht praktisch, wenn manBuch mehrere Buchinhalte verfügbar haben möchte, ohne alle entsprechenden Bücher mitführen zu müssen. Letztlich lässt sich die über Jahrhunderte entwickelte Erfindung Buch aber schlecht mit einer technischen Neuerung der Gegenwart vergleichen.

  1. Welche Entwicklung liegt dem heutigen Buch und Buchdruck zugrunde?
  2. Wie ging es nach den Anfängen des Buchdrucks weiter?
  3. Welche Vorteile bot der Steindruck und wie wurde er weiterentwickelt?
  4. Wie werden Bücher im 21. Jahrhundert hergestellt?
  5. Zusammengefasst

Welche Entwicklung liegt dem heutigen Buch und Buchdruck zugrunde?

In Anbetracht der verfügbaren relativ großen Zahl an E-Books nutzen viele Leser gern die praktische Möglichkeit, das gewünschte Buch herunterzuladen und künftig in elektronischer Version verfügbar zu haben. Dabei wird das Buch beziehungsweise der Buchdruck als eine der Erfindungen schlechthin betrachtet: Jahrhundertelang wurden schriftliche Vorlagen kopiert, um sie einer größeren Zahl Personen zur Verfügung stellen zu können. Dabei blieb es natürlich nicht aus, dass Fehler beim Übertragen gemacht oder aber übernommen wurden.

In China begann man bereits im 9. Jahrhundert, Papier zu bedrucken, und etwa ab der Jahrtausendwende wurden hierfür einzeln aneinandergefügte Buchstaben verwendet. Handelte es sich anfangs noch um hölzerne Druckstöcke, kamen vermutlich ab Mitte des 14. Jahrhunderts bewegliche Metalllettern zum Einsatz. Als Weltdokumentenerbe gilt in diesem Zusammenhang der im Jahre 1377 in Korea produzierte Band aus dem Bereich der Zen-Lehre. Als „Inkunabeln“ (Wiegendrucke) werden die frühen Druckerzeugnisse bezeichnet, die Johannes Gutenberg zu verdanken sind. Gutenberg entwickelte sowohl ein Handgießinstrument für die Lettern als auch ein Gussmetall, das hauptsächlich aus Zinn und Blei bestand, rasch erkaltete und dem Druck der Presse gut standhielt. Verwendung fand eine Spindelpresse, die für einen effektiven und gleichmäßigen Druck sorgte.

Das erste komplett auf diese Weise gedruckte Werk war die Gutenberg-Bibel, an deren Produktion unter anderem 12 Drucker und sechs Schriftsetzer beteiligt waren. Von einem Massenprodukt war das Buch der Bücher zu diesem Zeitpunkt noch weit entfernt – für einen „normalen“ Bürger war es nämlich mit 42 Gulden unbezahlbar.

Wie ging es nach den Anfängen des Buchdrucks weiter?

Voraussetzung dafür, Bücher einer größeren Leserschaft im deutschen Sprachraum zukommen zu lassen war nicht nur die Weiterentwicklung des Buchdrucks in Hinblick auf mehr Effizienz, sondern auch die Verwendung deutscher Schriftsprache. Bis in das 16. Jahrhundert hinein war es vorwiegend üblich, Schriftwerke in lateinischer Sprache zu erstellen. Demzufolge war es häufig nur Gelehrten vorbehalten, Bücher überhaupt lesen und verstehen zu können.

Dem Humanismus ist es zu verdanken, dass ab dem 16. Jahrhundert zunehmend Bücher in Deutsch gedruckt wurden. Wissenschaftlichen Schätzungen zufolge wurden im Verlauf des 15. Jahrhunderts etwa 30.000 Titel im deutschen Sprachraum veröffentlicht. Für das 16. Jahrhundert belaufen sich die Schätzungen auf 130.000 bis 150.000 Werke. Für Buchillustrationen kamen seinerzeit Holzschnitte zum Einsatz, die ab Ende des 16. Jahrhunderts durch Kupferstiche ersetzt wurden. Der Dreißigjährige Krieg brachte zunächst eine Verschlechterung der Papier- und Druckqualität mit sich. Dafür wurden Zeitungen und Zeitschriften als neue Veröffentlichungsform entdeckt: Unter anderem gaben wissenschaftliche Einrichtungen ab Mitte des 17. Jahrhunderts Zeitschriften heraus, die sich an Gelehrte der betreffenden Bereiche wendeten.

Im 18. Jahrhundert wurde das Medium Buch dahingehend weiterentwickelt, dass in zunehmendem Maße Werke gedruckt wurden, die als nichtwissenschaftlich zu bezeichnen sind. Handelte es sich nunmehr doch oftmals um Lektüre, die sich mit Themenbereichen wie Religion, Geschichte und Philosophie auseinandersetzte. Der Anteil dieser Romane belief sich im Jahre 1740 immerhin auf etwa fünf Prozent aller Neuerscheinungen. Besonders hervorzuheben sind die Kupferstich-Illustrationen, die in vielen wissenschaftlichen Werken (insbesondere Tier- und Pflanzenabbildungen) dieser Zeit zu finden waren.

Welche Vorteile bot der Steindruck und wie wurde er weiterentwickelt?

Unbenannt2Der Flachdruck ist dem 1771 geborenen Jurastudenten Alois Senefelder zu verdanken, der die selbstgeschriebenen Theaterstücke gern möglichst preiswert und zugleich recht hochwertig vervielfältigen wollte. Nach einigen Versuchen mit Fett, Wasser und Kreide machte er sich den Umstand zunutze, dass nur den fettigen Partien einer Steinplatte Farbe anhaftet, den nassen Teilen jedoch nicht. Der Steindruck (auch Lithografie) war bis etwa 1930 als einziges Druckverfahren verfügbar, das die Produktion farbiger Drucksachen in größerer Zahl zuließ. In Deutschland wurden als Trägermaterial vor allem die in Bayern gebrochenen Solnhofener Platten genutzt.

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurde dem Offsetdruck der Weg bereitet: Zunehmend ersetzten biegsame Metallplatten die Steinplatten als Druckformen. Druckmaschinen wurden so konstruiert, dass sie einen rotierenden Zylinder beinhalteten, der mit der jeweils für den Druck erforderlichen Metallplatte bestückt war. Letztlich basiert der Offsetdruck aber nach wie vor auf der Weiterentwicklung der Lithografie, also des Steindrucks. Gegeben ist eine unterschiedliche Oberflächenbeschaffenheit der Druckplatte: Lipophil (Öl anziehend und Wasser abstoßend) sind die zum Drucken verwendeten Teile; hydrophil (Wasser anziehend) sind hingegen die Teile, die nicht drucken sollen.

Das indirekte Druckverfahren, das die englische Bezeichnung Offset nach sich zog, beinhaltet den Farbübertrag mittels einer weiteren Walze, dem Gummituchzylinder – und nicht mehr den direkten Druck von der Druckform auf das Papier. Schneidemaschinen, Falzmaschinen und Heftmaschinen wurden ab Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt und waren eine weitere wichtige Voraussetzung für die weitreichende Verbreitung von Druckerzeugnissen, insbesondere von Büchern aller Art.

Wie werden Bücher im 21. Jahrhundert hergestellt?

  • Offsetdruck: Soll das Buch in größerer Auflage hergestellt werden, ist der Offsetdruck zu bevorzugen; obgleich hohe Grundkosten anfallen (speziell für den Druck farbiger Seiten), vermag eine entsprechend hohe Auflagenzahl diese Mehrkosten wettzumachen.
  • Digitaldruck: Diese Druckvariante beinhaltet die komplette Produktion der Bücher mittels PC: Am Ende eines Herstellungsprozesses steht das fertig gedruckte und fertig gebundene Buch, das vor dem Verkauf keiner weiteren Bearbeitung bedarf.
  • Book on Demand: Die neueste Buchdruckvariante ist das sogenannte Book on Demand. Dieses Verfahren besagt, dass stets dann, wenn es Käufer für ein bestimmtes Buch gibt, dieses in der entsprechenden Zahl gedruckt wird. Bevor man sich womöglich ausschließlich aufgrund der Qualität für eine Variante entscheidet, gilt es, zu kalkulieren, was am ehesten in Frage kommt.

Üblich ist es mittlerweile, fertige Texte als digitale Version an einen Verlag oder an eine Druckerei zu schicken. Abhängig von der geplanten Auflage, dem Aussehen und der Qualität ist zwischen dem Digitaldruck, dem Offsetverfahren und dem Book on Demand zu wählen.

Fazit:

Im Laufe der Jahrhunderte ist es zweifelsohne gelungen, das Medium Buch zu einem Massenprodukt zu machen. Dies ist nicht zuletzt dem technischen Fortschritt in den Bereichen zu verdanken, die mit den Gestaltungsmöglichkeiten, den Druckverfahren und Buchbindearbeiten zusammenhängen. Auch im Internetzeitalter kommt Büchern nach wie vor die Rolle eines bedeutsamen Kulturgutes zu: auf einzigartige Weise bewahren sie Wissen, Geschichten und Bilder für die Nachwelt.

Bücher, gleichgültig, ob es sich um Fach- oder Trivialliteratur handelt, sind immer auch ein Spiegel einer bestimmten Zeit und der jeweils vorfindbaren gesellschaftlichen Verhältnisse. Ein Autor, der möchte, dass seine Texte möglichst lange, womöglich jahrhundertelang, erhalten bleiben und zu lesen sind, wird sich nach wie vor für den Druck des Textes und nicht (ausschließlich) für die elektronische Veröffentlichung entscheiden.