Soziale Einrichtungen steigen in den Handel mit gebrauchten Büchern ein

Gebrauchte Bücher zu verkaufen, das ist nicht zwangsläufig und ausschließlich ein Thema, dass nur Privatleute beschäftigt. Ganz im Gegenteil: Immer mehr soziale Einrichtungen machen sich derzeit die Möglichkeiten zunutze, die das Internet bietet, um gebrauchte Bücher zu verkaufen. Die Literatur stammt dabei in der Regel aus Spenden von Mitarbeitern der Einrichtungen oder auch aus der Bevölkerung. Die Menschen, die beispielsweise in den Werkstätten für Behinderte betreut werden, gewinnen so einen ganz neuen Bezug zu den Büchern.

Die Vorteile für die Sozialen Einrichtungen

Insbesondere in Werkstätten für Behinderte sind Projekte, bei denen gebrauchte Bücher gesammelt und verkauft werden, derzeit sehr beliebt. Eines dieser Projekt, das besonders gut angelaufen ist, findet man in Sigmaringen. Entstanden ist die Idee unter den Mitarbeitern, mittlerweile hat man bereits 6.000 Bücher gesammelt, die jeder, der möchte, bei der OWB (Oberschwäbische Werkstätten) abgeben kann, um etwa zu Hause Platz zu schaffen. Gemeinsam mit den Schleswiger Werkstätten hat man sogar eigenes eine Software entwickelt, mit der der Barcode eingescannt werden kann, um z.B. den Preis zu ermitteln. Anschließend werden Artikelbezeichnungen und Zustandsbeschreibungen erstell, ehe die Bücher über einen großen Online-Anbieter verkauft werden.

Weniger gut erhaltene Exemplare werden aussortiert, regelmäßig wird damit ein Flohmarkt veranstaltet, bei dem jedes Buch zu einem pauschalen Preis von 10 Cent von den Mitarbeitern und Beteiligten erworben werden kann. Durch das Einscannen, Erfassen – und natürlich auch durch die Flohmärkte – wird so ein neuer Bezug zu den Büchern geschaffen. Mittelfristig möchte die OWB bis zu 30.000 Bücher sammeln, katalogisieren und verkaufen – und einen allgemein gültigen Tipp, der auch für Privatverkäufer von Bedeutung ist, haben die Beteiligten schon jetzt parat: Sachbücher, vor allem zu Psychologie, Abnehmen und Kochen, verkaufen sich am besten und zu den höchsten Preisen.

Wer also alte Bücher loswerden möchte ohne sie selbst zu verkaufen, der kann sich in sozialen Einrichtungen in seiner Umgebung umhören, ob die Bücher dort angenommen werden – und damit Gutes tun. Die so erwirtschafteten Beträge kommen den entsprechenden Einrichtungen dann zugute.